Baukasten für die adaptive Maschine

Acopos 6D: Markus Sandhöfner, Geschäftsführer B&R Deutschland, erläutert Details.

Acopos 6D ist eine weitere wichtige Komponente im Sortiment von B&R zur Realisierung der adaptiven Maschine. „Mittlerweile bieten wir unseren Kunden ein so schlagkräftiges und umfassendes Angebot wie noch nie zuvor“, sagt M. Sandhöfner. Dieses reiche von der Visualisierung und Controllerseite über die Kommunikation mit OPC UA over TSN bis hin zur Antriebstechnik mit dem Einstieg in die nun mögliche mehr­dimensionale Bewegung. „Darüber hinaus haben wir dank der im letzten Jahr getätigten Codian-Akquisition nun auch eigene Pick-and-Place-Roboter im Sortiment“, erklärt er weiter. In Summe würden damit alle Erfordernisse einer adaptiven Maschine abgedeckt. In dieser sieht der Deutschlandchef große Potenziale, vor allem, je individueller und vereinzelter Konsumenten bestellen. „Auf Onlineportalen haben wir bereits heute die Möglichkeit, uns über Konfiguratoren ein Produkt unserer Wahl zusammenzustellen. Dementsprechend wichtig ist es, dass Anbieter in der Lage sind, innerhalb kürzester Zeit unterschiedliche Produkte zu fertigen – und das zu einem für den Konsumenten akzeptablen Preis“, so M. Sandhöfner. 

Für den Endanwender bedeutet das, dass er über Anlagen mit verschiedenen Stationen verfügt, die flexibel nach Bedarf eingesetzt werden können. Kritische Prozessstationen könnten beispielsweise mehrfach an einem Track- oder 6D-System aufgebaut werden. Mittels Robotern lassen sich weitere Funktionen umsetzen. „Eine optimale Kombination aus einem Kamerasystem, Roboter, Acopos 6D mit seinen dynamischen, präzisen Bewegungen und Acopostrak mit schnellen Bewegungen bietet vielfältige Möglichkeiten. Der Endkunde kann die Stärken der einzelnen Systeme im Bedarfsfall kombinieren, um komplett neue Produktionssysteme zu erschaffen. Diese Möglichkeiten eröffnen innovativen OEM eine neue Art von Maschine, die sich selbst konfigurieren und anpassen kann. Für diesen neuen Maschinentyp, die adaptive Maschine, bietet B&R alle erforderlichen Komponenten und Systeme – anders ausgedrückt: einen kompletten Baukasten“, fasst M. Sandhöfner zusammen. 

Angebot und Nachfrage

Stellt sich nun die Frage, wie das aktuelle Sortiment gerade mit Blick auf die adaptive Maschine angenommen wird. M. ­Sandhöfner. „Selbstverständlich muss eine entsprechende Nachfrage von Konsumentenseite auf das Angebot der Maschinenbauer treffen. Solche innovative Maschinen kommen aktuell in der Regel in Testanlagen beim Endkunden zum Einsatz, der somit schnell, flexibel und kostengünstig auf individuelle Kundenwünsche bis hin zu kleinen Losgrößen reagieren kann. Er schafft parallel eine Webpräsenz, über die Kunden ihre Produkte individuell zusammenstellen können. Nun hängt es vom Konsumenten ab, wie er auf das Angebot reagiert.“ Erste Ansätze gebe es bereits in unterschiedlichen Märkten, wie der Getränkeabfüllung oder der Nahrungsmittelindustrie, um beispielsweise unterschiedliche Produkte in eine Verpackung zu integrieren. „Deren Preis kann gerade durch adaptive Maschinen deutlich gesenkt werden“, so M. Sandhöfner.

Zudem biete die adaptive Maschine die große Chance, sich ­einerseits von chinesischen aber auch von hiesigen Wettbewerbern durch ­innovative Maschinen abzuheben. „Die Digitalisierung bietet im Bestellwesen sowie der Verfolgung von Produkten und Produktionen ganz neue Möglichkeiten, die sich erst durch eine adaptive Maschine optimal umsetzen lassen“, erklärt M. Sandhöfner. „Was nutzen die Daten, wenn später im Fertigungsbereich auf alten Maschinen produziert wird, die für diese neuen Anforderungen nicht ausgelegt sind. Es ist eine riesen Chance für ­Maschinenbauer, die den Weg sowohl mitgehen als auch mitprägen und sich dadurch vom Wettbewerb abheben und Marktanteile erschließen möchten“, ruft er zum Handeln auf.  
 

4 / 6

Ähnliche Beiträge