
Das sichere Linux-basierte Betriebssystem KontronOS für Sicherheit und Datenschutz bei IoT-Lösungen ist Teil einer ganzheitlichen Digitalisierungslösung. Das Kontron-Susietec-Toolset umfasst mittlerweile zehn spezialisierte Software- und neun Hardwareprodukte, die nahtlos miteinander kommunizieren mit dem Ziel, die Potenziale von IoT und Industrie 4.0 auszuschöpfen. (Quelle: Kontron)
„Der Anspruch an die Sicherheit steigt kontinuierlich, insbesondere im Bereich von Maschinen und Infrastruktur“, sagt H. Niederhauser. Gesetzliche Verordnungen, Richtlinien und Standards sollen für mehr Sicherheit sorgen und gleichzeitig einen Leitfaden für die Umsetzung bieten. Dazu zählt auch die neue EU-Maschinenverordnung 2023/1230, die bis Januar 2027 umgesetzt werden muss. Sie schreibt erstmals den Schutz gegen Korrumpierung vor. Dabei soll Security by Design als gesetzlich verankertes Konzept dafür sorgen, dass Manipulation von außen in hohem Maße abgeschottet wird. Entsprechende Definitionen finden sich in der Normenreihe IEC 62443. Sie befasst sich mit der Cybersecurity von „Industrial Automation and Control Systems“ (IACS) und verfolgt dabei einen ganzheitlichen Ansatz für Betreiber, Integratoren und Hersteller. Auch Kontron ist bestrebt, möglichst zeitnah die IEC-62443-Zertifizierung zu erlangen. „Dafür muss sowohl im Entwicklungsprozess als auch im Produktionsprozess eines Computersystems sichergestellt sein, dass an keiner Stelle Schadsoftware eindringen kann“, sagt der Kontron-CEO und fügt an: „Anbieter müssen in der Lage sein, neueste Sicherheitslücken sofort zu schließen und Fehler zu beheben.“ Hier setzt Kontron unter anderem mit KontronOS an. Das Betriebssystem besteht aus einem minimalistischen StandardLinux, deckt jedoch alle Funktionalitäten ab, die Kunden typischerweise benötigen. Für diese Plattform wird kontinuierlich nach neuen Bedrohungen oder Schwachstellen gefahndet, und Sicherheitslücken werden automatisch durch Updates behoben. „Maschinen und Anlagenherstellern stellen wir damit einen wichtigen Baustein zur Verfügung, um die neuen Regularien zu erfüllen“, erklärt H. Niederhauser. Die Anforderungen seien bereits im Markt spürbar: „Praktisch jede neue Ausschreibung enthält diese gesetzliche Anforderung. Der geforderte verbesserte Schutz treibt alle Marktteilnehmer um“, berichtet er.
Künstliche Intelligenz weiter auf dem Vormarsch
Und auch bei einem anderen Trendthema hat Kontron sein Ohr am Markt, um seinen Kunden optimale Lösungen bieten zu können: künstliche Intelligenz. „Der KI-Hype um ChatGPT betrifft aus unserer Sicht die Branche eher indirekt. Stattdessen liegt der KI-Schwerpunkt klar auf der Bildverarbeitung, insbesondere in Bezug auf die Qualitäts- und Fertigungsoptimierung, sowie die Überwachung und Sicherheit im Produktionsumfeld“, sagt H. Niederhauser. „Alle Hersteller arbeiten intensiv daran, die nötigen Parallelprozesse effizienter auf Hardwareebene umzusetzen, einschließlich der Anbindung an weitere Systeme oder Maschinen.“
Dafür würden vor allem im Bereich der Grafikprozessoren, die auf die Beschleunigung von KI-Applikationen spezialisiert sind, viele neue Produkte von Unternehmen wie Nvidia und anderen Marktführern im Fokus der Aufmerksamkeit stehen. „Auch bei den CPU bieten die Hersteller weitere Leistungssteigerungen und eine erhöhte Integration von KI-Beschleunigern“, sagt der Marktkenner.
Unternehmen, wie TI, NXP, Hailo oder Broadcom, integrieren KI-Beschleuniger aktuell in ARM-basierte, stromsparende und kostengünstige Rechnerplattformen, die in verschiedenen Umgebungen, wie Edge-Systemen, Kameras oder Fahrerassistenzsystemen, genutzt werden können. „Intel und AMD hingegen verleihen den leistungsstarken Rechnersystemen, die für das Training von KI-Modellen auf einzelnen Hochleistungsmaschinen oder in der Cloud erforderlich sind, weitere Performance und reduzierten den Stromverbrauch immer weiter“, gibt H. Niederhauser an.