Interview mit Alexander Melkus

Alexander Melkus, Geschäftsführer der Sigmatek GmbH & Co KG

Alexander Melkus ist Geschäftsführer der Sigmatek GmbH & Co KG in Lamprechtshausen/Österreich (Quelle: Sigmatek)

Sigmatek bietet bereits seit einigen Jahren innerhalb seines Dias-Drives-Systems die modulare MDD-100-Serie und die kompakte Serie SDD 300 an. Wo positioniert sich die MDD-2000-Serie und welche weiteren Features bringt sie mit?

A. Melkus: Die neue Generation ist eine Weiterentwicklung unserer bisherigen Servo-Drive-Systeme MDD 100/ SDD 300. Sie ergänzt unser Portfolio in einem höheren Leistungsbereich. So decken wir mit der modularen MDD-100-Serie bis zu acht Servoachsen pro Versorgermodul und mit der Kompaktserie SDD 300 bis zu drei Motoren ab. Die Serie MDD 2000 vereint all dies in einer Baureihe und erweitert diese um Module mit bis zu 30 A Nennstrom beziehungsweise 60 A Spitzenstrom pro Achse. Außerdem haben wir bei der Entwicklung der neuen Drive-Serie besonderes Augenmerk auf Kompaktheit, Flexibilität und umfangreiche Safety-Funktionen gelegt. Die Abmessungen unseres 3-Achs-Geräts in Baugröße 1 mit einer Leistung von 3 × 5 A Nenn- bzw. 3 x 15 A Spitzenstrom betragen beispielsweise 75 mm × 240 mm × 219 mm, inklusive Versorgung, Filter, Zwischenkreis sowie Bremswiderstand. Bei vielen Marktbegleitern werden Netzfilter extern realisiert. Dieses Modul kann stand-alone als Kompakt-Drive genutzt oder mit beliebigen MDD-2000-Achsmodulen zu einem Multiachs-Verbund erweitert werden. Von dieser Lösung profitieren vor allem Applikationen, bei denen nicht ständig Dauerleistung auf allen drei Achsen liegt, wie bei 3- oder 6-Achs-Robotern. Der Anwender kann zwischen 1-, 2- und 3-Achs-Modulen in unterschiedlichen Leistungsklassen und Baugrößen wählen. Bei der Konzeption wurde bewusst auf eine Backplane verzichtet, wodurch das Vorhalten von optionalen Achsen entfällt.

Apropos Applikationen: Für welche Anwendungen ist die neue Serie prädestiniert?

A. Melkus: Die hohe Leistungsdichte der MDD 2000 in Kombination mit dem modularen Aufbau ermöglicht eine schlanke, individuelle Auslegung. Somit bieten wir mit unserem Multiachs-Servosystem für vielfältige Anwendungen und Märkte eine passgenaue Lösung an. So kann dieses von der Verpackungs- und Nahrungsmittelbranche, über das Handling und die Robotik, die Metallbearbeitung bis in die Textilindustrie eingesetzt werden. Zusätzlich unterstützen wir mit unserem System auch mehr Sicherheitsfunktionen, damit Maschinenbauer noch mehr Safety gleich frei Haus geliefert bekommen.

Was sind die größten Kundenvorteile?

A. Melkus: Die Kompaktheit in Kombination mit der Flexibilität hinsichtlich Erweiterungen und Gebertypen sowie die vielen integrierten Safety-Funktionen und das einfache Handling. Viele Maschinenbauer haben eine Standardmaschine mit zum Beispiel sechs Achsen, die bei uns mit zwei Modulen realisierbar sind. In Ausbaustufen mit Optionen kommen dann je nach Kundenanforderung zusätzliche Achsen hinzu. Hier ist es entscheidend, einfach ein zusätzliches Servomodul für weitere Achsen anschließen zu können oder durch eine höhere Leistungsklasse auszutauschen. Und das geht mit der MDD-2000-Serie per Plug-and-play. Die Module verfügen bei variierender Breite immer über die gleiche Bauhöhe und -tiefe. Der Maschinenbauer kann maßgeschneidert aus einem Baukasten die passende Lösung wählen und jederzeit skalieren. Zudem verfügt das MDD-2000-System über eine Auto-Tuning-Funktion, um die Servoregler und die Motoren auf die Mechanik abzustimmen. Das verkürzt die Inbetriebnahme erheblich. Darüber hinaus ermöglichen wir eine einfache, werkzeuglose Verbindung von Zwischenkreis und Buskommunikation zwischen den einzelnen Drive-Modulen mit „DC Connection Block“ (DCB) und „Bus Connection Block“ (BCB). Damit erleichtern und beschleunigen wir die Verdrahtung. Die neue Servoreihe ist mit einem Hiperface-DSL-Interface ausgestattet, bietet dem Maschinenhersteller aber zudem eine universelle Schnittstelle für unterschiedliche Gebertypen.

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