EcoStruxure Automation Expert von Schneider Electric: Ein softwarebasiertes industrielles Automatisierungssystem, das schrittweise Verbesserungen über den gesamten betrieblichen Lebenszyklus hinweg ermöglicht. (Quelle: Schneider Electric)
Der deutsche Wachstumsmotor stockt: Um 0,3 % ging die Wirtschaftsleistung 2023 zurück. Und dieses Jahr? Der internationale Währungsfonds traut unserer Wirtschaft nur noch 0,5 % Wachstum zu – das wäre der letzte Platz unter den Industrienationen. Gefragt sind daher gute Lösungen, die insbesondere mittelständische Unternehmen unterstützen, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten.
Gerade in den Bereichen Digitalisierung und Automatisierung sind die hierfür notwendigen Technologien auch schon lange vorhanden. Allerdings lässt sich ihr Potenzial oftmals nicht nutzen, da proprietäre Systeme die Integration und Interoperabilität blockieren.
Proprietäre Systeme erschweren den Fortschritt
Ein Großteil der Herausforderungen, die eine Erhöhung des Automatisierungsniveaus erschweren, ist auf ein bis heute gültiges Grundprinzip der industriellen Automatisierung zurückzuführen: proprietäre Steuerungssysteme. Sind Hard- und Software hersteller- und generationenspezifisch aneinander gebunden, sind auch der Flexibilität und Effizienz einer Anlage enge Grenzen gesetzt. Denn Module oder Maschinen mit Hardware unterschiedlicher Hersteller lassen sich nur mühsam miteinander kombinieren. Ein kurzfristiger Umbau von Anlagen – etwa in Krisenzeiten – ist in herstellerheterogenen Umgebungen praktisch unmöglich. Und damit bleiben Anwender an die Lösungswelt eines einzigen Herstellers gebunden und sind auch von dessen Innovationskraft abhängig.
Herstellerunabhängig Automatisieren
Im Jahr 2024 geht Automatisieren aber auch anders: Die unabhängige Non-Profit-Organisation UniversalAutomation.Org (UAO), zu der inzwischen 83 namhafte Unternehmen und Institutionen zählen, stellt ihren Mitgliedern eine ausgereifte technische Lösung zur Verfügung, mit der tatsächlich herstellerunabhängig automatisiert werden kann. Vereinfacht gesagt wird hierbei ein Prinzip aus der IT übernommen: Wie bei Smartphones oder PC werden auch Automatisierungskomponenten mit einer Art herstellerunabhängigem Betriebssystem ausgestattet. Die Runtime Execution Engine der UAO (nicht Open Source, sondern Guarded Source) stellt in diesem Sinn sicher, dass es einer Software egal ist, von welchem Hersteller die Hardware stammt. Somit ist es möglich, einmal erstellten Code wiederzuverwenden und bei der Auswahl von
Komponenten nicht nach Hersteller, sondern rein nach Funktionalität, Preis und Lieferbarkeit zu entscheiden. Das ermöglicht völlig neue ingenieurstechnische Freiheiten.
Alles Wissenswerte rund um das Thema Universal Automation gibt es im Video: Neue Wege für die Automatisierung.
Lödige macht es vor
Gerade für OEM bieten die ingenieurstechnischen Freiheiten einer universellen Automatisierung große Vorteile. So nutzt beispielsweise der bekannte deutsche Maschinenbauer Lödige aus Paderborn den Ansatz schon für seinen Pflugschar®-Mischer L20. Mit EcoStruxure Automation Expert ist hierzu eine Engineering-Plattform des Tech-Konzerns Schneider Electric im Einsatz, die voll auf eine herstellerunabhängige Automatisierungsweise getrimmt ist. Auf der diesjährigen Hannover Messe war eine fertige Maschine bereits zu sehen. Dank der Entkopplung von Hard- und Software profitiert das mittelständische Familienunternehmen unter anderem von einer besseren Skalierbarkeit der Maschinen, weniger Parallelentwicklungen sowie mehr Flexibilität bei der Auswahl von Hardware. Da IT und OT bei diesem Ansatz zudem von Anfang an eng verzahnt sind, lassen sich auch Analyse- oder KI-Tools deutlich leichter einbinden.
Und noch etwas kommt hinzu: Aufgrund des immensen Potenzials von Universal Automation für eine zukunfts- und konkurrenzfähige Industrie sind auch schon einige wichtige Kunden von Lödige der UAO beigetreten, beispielsweise Nestlé oder die BASF. Es tut sich also was in der Automatisierungswelt!
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