Automatisierung und Digitalisierung als Treiber

Porträt von Hartmut Pütz

Hartmut Pütz: „Es geht darum, die Automatisierungskomponenten gepaart mit Branchen‑Know‑how so zu kombinieren, dass dem Kunden Wettbewerbsvorteile verschafft werden.“ (Quelle: Mitsubishi Electric)

H. Pütz ist nicht zuletzt deshalb für die Zukunft seines Bereichs Factory Automation sehr optimistisch: Der Einsatz von Digitalisierung und Automatisierung wird in der Industrie weiter vorangetrieben. Unterstützt wird dies unter anderem von geplanten Neubauten von Giga-Factories für Lithium-Ionen-Batterien für die Elektromobilität. „Die Batterie wurde als kritische Komponente von den Automobilbauern identifiziert. Dieses Umdenken führt zu einem strategischen Wachstumsbereich.“

Bisher kommen die modernen Lithium-Ionen-Akkus und Batterien für Smartphones, Laptops und die Elektromobilität vor allem aus Asien. Seit bereits 30 Jahren werden Automatisierungs Komponenten von Mitsubishi Electric im gesamten Produktionsprozess von LIB eingesetzt und verfügt daher über langjähriges und umfangreiches Know-how für die LIB-Fertigung. Mitsubishi Electric bietet hiesigen Maschinen und Anlagenbauern sowie Batterieherstellern an, von dieser Expertise in speziellen Technologien und Komponenten zu profitieren. „Wir können für durchgängig gute Qualität sorgen und den Durchsatz verbessern“, schließt er an. „Für uns ein klares Alleinstellungsmerkmal.“

Als Beispiel nennt er die Tension Controller für Wickelapplikationen aus seinem Haus. Diese sorgen für absolut gleichmäßige Spannung des Folienmaterials – eine wichtige Voraussetzung für eine hohe Produktionskapazität in der Folienherstellung. „Zum Überwachen von Bandmaterialien kommt auch unser Image Sensor zum Einsatz, ein sehr kompakter, passend für die Bahnbreite, stabähnlicher Sensor für die Bildverarbeitung, mit dem sich kleinste Fehler erkennen lassen, die dann auf der Folie markiert werden und sich so bewerten und ausschleusen lassen.“ Diese Sensorik stammt laut H. Pütz aus dem Geldautomaten- und Kopierbereich, in dem Mitsubishi Electric seit über 30 Jahren Marktführer für Scanning-Technologie ist. „Die Technologie ist sehr hochauflösend, schnell und verzerrungs frei und wir haben sie für industrielle Anwendungen skaliert“, fügt er an. „Die Besonderheit ist die extreme Kompaktheit. Übliche Systeme nutzen Zeilenkameras mit größeren Arbeitsabständen und benötigen damit deutlich mehr Platz. Unsere Stabsensoren können unmittelbar über der Bahn montiert werden.“ Somit lassen sich die Mitsubishi Electric Image Sensoren
auch in vorhandene Anlagen problemlos integrieren.

Ein weiteres Highlight ist die nahtlose Einbettung in die Automatisierungsarchitektur des Unternehmens. „Wir können damit Closed-Loop-Regelprozesse aufsetzen“, freut er sich. „Die Bilder werden aufgenommen, ausgewertet sowie analysiert und die SPS kann direkt korrigierend in den Prozess eingreifen.“ Ein Pilotprojekt gibt es derzeit bei einem großen Lebensmittel produzenten, der damit End verpackungen analysiert und zusätzlich die Analyse mit KI kombiniert: „Deep- Learning- Algorithmen unterstützen die Analyse der Bilder.“ Da es sich in diesem Beispiel um reflektie rende Oberflächen handelt, wäre die Analyse mit herkömmlichen Technologien nicht zu bewerkstelligen gewesen. „Vor allem die Kombination unserer Technologien schafft Vorteile, die einzi gartig im Markt sind“, ist H. Pütz selbstbewusst.

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